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Der Immobilienmarkt boomt

Deutschlands Immobilienmarkt erlebt zurzeit einen immensen Aufschwung, sodass Experten vom „vierten Immobilienboom“ sprechen...

Der Immobilienmarkt boomt

Deutschlands Immobilienmarkt erlebt zurzeit einen immensen Aufschwung, sodass Experten vom „vierten Immobilienboom“ sprechen. Ist das eine vorteilhafte Entwicklung? Jeder weiß, dass ein Boom, d.h. ein rasanter Aufschwung auch genau so rasant wieder stürzen kann!

Laut manager magazin online ist jedoch „für diesen Boom noch kein Ende in Sicht“ (30.10.13)

Warum?

Werfen wir dazu zunächst einmal einen Blick in die jüngste Geschichte des deutschen Immobilienmarktes:

Der erste Aufschwung des Immobilienmarktes in der Bundesrepublik zeigt sich in den 1970ern: die Kriegszerstörungen werden Stück für Stück beseitigt, die Wirtschaft erholt und stabilisiert sich, Deutschland -und so auch der Immobilienmarkt- blüht auf. 1972/73 sind zwei sehr positive Jahre für Eigentümer. Dieser Boom endet jedoch schon im Folgejahr aufgrund der Ölkrise.

Der zweite Boom folgt Ende der 70er/Anfang der 80er, nachdem sich die Lage von der Ölkrise wieder erholt hat. Doch auch dieser Aufschwung findet ein baldiges Ende: auf 7 erfolgreiche Baujahre folgt 1 Jahr Stillstand und daraufhin 4 Jahre Rückgang. Dies hängt hauptsächlich mit der globalen Inflation und der Entwicklung des Realzinses zusammen.

Ein dritter Immobilienboom lässt sich in den Jahren ab 1988 vermerken: der Mauerfall und das neue Einheitsgefühl unterstützen diese Entwicklung erheblich und sorgen erneut für rasantes Wachstum auf dem Immobilienmarkt. 1996 sieht auch dieser Aufschwung seinem Ende entgegen, wenn auch auf etwas andere Art als bisher: Es gibt keinen radikalen Einschlag sondern einen langandauernden, wechselhaften Rückgang der Preise, der –nicht wie in der Vergangenheit- nach 4 Jahren wieder überstanden ist. Dies lässt sich darin begründen, dass jenes Mal nicht nur der sinkende Realzins ausschlaggebend ist, sondern auch die allgemeine Wirtschaftslage Deutschlands –das stagnierende Wirtschaftswachstum und die hohe Arbeitslosigkeit- Auswirkungen auf diese Entwicklung haben.

Seit 2006 ist der aktuelle (vierte) Aufschwung spürbar: Trotz der international schwierigen Wirtschafts- und Finanzsituation ist in Deutschland eine positive Entwicklung auf dem Immobilienmarkt zu erkennen. Sogar im internationalen Krisenjahr 2009 hält Deutschland den Schwierigkeiten stand.

Wir befinden uns nun in 2013 und es geht trotz des tückischen siebten Jahres immer noch weiter bergauf! Der üblichen Zyklus der „7 Jahre Aufschwung und 4 Jahre Krise“ scheint dieses Mal gebrochen zu sein: verantwortlich dafür sind der steigende Bevölkerungszuwachs und die erstaunlich niedrige Zinslage, die den Fortgang der aktuellen Stabilität des Immobilienmarktes begünstigen. Die Prognose für die nächsten Jahre sieht gut aus: Es wird weiterhin „boomen“, auch wenn ein Temporückgang zu vermuten ist. Einen brutalen Sturz, den sogenannten Häuser-Crash erwarten die Spezialisten allerdings nicht.

Der Immobilienmarkt boomt
19.09.2016
Evelyn Schneider

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